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Editorial
Hans Reinhard Seeliger
Im kommenden Jahr feiert eine Reihe von Diözesen den 1700. Geburtstag des heiligen Martinus: Tours, dessen dritter Bischof er war, Szombathely (Steinamanger), das antike Savaria im heutigen Westungarn, wo Martinus nach Sulpicius Severus (Vita Martini 2,1) geboren wurde, die Territorial-Erzabtei Pannonhalma (Martinsberg), Ungarns ältestes und größtes Kloster, dessen Patron er seit 996 ist und wo man seinen Geburtsort früher lokalisierte, sowie die Diözese Rottenburg-Stuttgart, die ihr Martinspatronat von der im 19. Jahrhundert zur Bischofskirche gewordenen Rottenburger Pfarrkirche übernahm. Doch Martins Geburtsjahr ist alles andere als unumstritten. Chronologische Unstimmigkeiten in den Martinsschriften des Sulpicius Severus haben schon zu der These geführt, ihre Nachrichten über Martinus seien insgesamt unzuverlässig bzw. fiktiv (T. D. Barnes). Gründe gibt es also genug, die Frage neu aufzurollen.

Martinus war, getrieben von der Erwartung einer nahen, ja angebrochenen Endzeit, ein eifriger und eifernder Missionar in Gallien. Wenn er im „Martinsjahr 2016“ als Vorbild beschworen wird, so muss man doch an die Unterschiede zwischen der Spätantike und dem postmodernen 21. Jahrhundert denken, und so weist dieses Heft mit seinen übrigen Beiträgen einen pastoraltheologischen Schwerpunkt auf. Dabei ist hervorzuheben, dass in interdisziplinärer Verschränkung auf der einen Seite ein Pastoraltheologe die Frage nach einer zeitgemäßen Taufpastoral auf der Basis einer intensiven, exegetischen Beschäftigung mit Apg 8,26–40 (die Taufe des äthiopischen Kämmerers durch Philippus) entwickelt, während umgekehrt der Exeget sich vorwagt in die Pastoraltheologie. Beide Autoren haben ihre Beiträge im Stadium ihrer Entstehung jeweils gelesen.

Ottmar Fuchs fragt nach der Mindestvoraussetzung für die Taufe und plädiert eindrücklich dafür, sie nicht als Eingliederung in ein Korsett kirchlicher Lebens- und Denkmodelle zu verstehen, sondern als Freigabe des Menschen für seinen persönlichen Weg mit Gott. Ein solches Verständnis des Grundsakramentes würde das gesamte kirchliche Handeln prägen (müssen).

Michael Theobald
beklagt – zu Recht! –, dass die gegenwärtig im Gang befindliche Neustrukturierung der katholischen Kirche in Deutschland weitgehend „theologiefrei“ abläuft. Er reklamiert für diesen Prozess eine bibelpastorale Reflexion, welche die paulinische Charismenlehre, die er ausführlich entfaltet und zu Aussagen des II. Vaticanums in Beziehung setzt, als Basis für die stets aufs Neue und auch heute zu leistende Ekklesiogenese nimmt.

Theoretisch am weitesten ausholend ist der Beitrag unseres neuen Tübingen Pastoraltheologen Michael Schüssler. Der Aufsatz bietet zunächst einmal eine Information über die „geistige Situation unserer Zeit“, und das sowohl was aktuelle philosophische Debatten angeht als auch was die von daher vom Autor analysierte religiös-kirchliche Situation anbelangt (vgl. seine Thesen).

Abschließend erläutert Peter Hünermann im „Kritischen Forum“ mit zahlreichen, teilweise wenig bekannten Beispielen aus der jüngsten Zeit, wie die Rezeption des II. Vaticanums unter dem jetzigen Pontifikat in eine neue Phase getreten ist. Erschreckend ist allerdings zu lesen, wie deutlich Papst Benedikt XVI. davon ausging, der Geist des Konzils sei nachhaltig durch die Medien verfälscht worden. Aber können Leute wie Mario von Galli S.J. (1904–1987) oder Otfried Müller (1907–1986), um nur zwei große Konzilsberichterstatter zu nennen, so verblendet gewesen sein? Andernorts nennt man das den Vorwurf der „Lügenpresse“.

Mitzuteilen ist, dass nach längerer Krankheit am 2. November 2015 Frank-Lothar Hossfeld (Bonn) verstarb, der in unserem Wissenschaftlichen Beirat externer Gutachter für alttestamentliche Exegese war. Die Herausgeber/innen werden ihn als heiteren und äußerst umgänglichen Kollegen in Erinnerung behalten, mit dem zusammen zu arbeiten stets angenehm war.

Tübingen, im November 2015

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