Der gegenwärtige Diskurs zum Islam betrifft nicht nur, aber vor allem die Frage nach dessen wechselseitigem Verhältnis zur Gesamtgesellschaft: Steht der muslimische Einheitsgedanke im Widerspruch zur Pluralität einer Gesellschaft oder eröffnet er den Menschen unterschiedlicher Kulturen, Ethnien und Weltanschauungen Raum zu Selbstverwirklichung und selbstbestimmtem Leben? Bei der Antwort auf diese Frage kann auf einschlägige Beispiele aus der Geschichte zurückgegriffen werden. Dieser Beitrag legt jedoch den Fokus auf die Analyse der koranischen Begriffe für Gemeinschaften und deren spezifische, potentiell kontextbedingte Bedeutungen, um nicht zuletzt Lösungsansätze für die Herausforderungen der modernen Gesellschaft für den Islam anzubieten. Denn während die Existenz einer wechselseitigen Beziehung zwischen Glaubensgemeinschaft und Individuum einerseits und Glaubensgemeinschaft und Gesamtgesellschaft andererseits kaum abzustreiten ist, erscheint oftmals noch unklar, auf welche Art und Weise diesen Herausforderungen am besten begegnet werden sollte. Aus einer Vielzahl von Begriffen werden diejenigen ausgewählt, die für die o. g. Fragestellungen von Relevanz sind: qawm, ͑ašīra, farīq, šī ͑a, fawg, ṭā ͗ifa, ḥizb und Umma.
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