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Editorial
Michael Theobald
Zu diesem Heft
Kirche unter dem Gericht – Reparaturen reichen nicht!
Die Herausgeber der Theologischen Quartalschrift möchten dieses Jahr der Krise in der Katholischen Kirche Deutschlands – ein Jahr, das seit geraumer Zeit Verdrängtes schmerzhaft an die Oberfläche gespült hat – nicht vorübergehen lassen, ohne auf die Dringlichkeit einer theologischen Diagnose dieser Krise hingewiesen und eine solche auch mit angestoßen zu haben. Dazu sehen sie sich nicht zuletzt durch das Impulsreferat von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch vor der Vollversammlung der DBK in Fulda vom 20. September 2010 ermutigt, in dem er erklärte: »Es braucht einen neuen, gemeinsamen und zielgerichteten Gesprächsprozess, wenn wir unbeirrt in die Zukunft gehen wollen. Warum sollten wir den Reflektionsprozess dieser Vollversammlung nicht fortführen in einem breiteren Reflektionsprozess in der Kirche in Deutschland insgesamt?« Und er fügt hinzu: »Es geht um mehr als bloß Reparaturen: Es geht um die Verlebendigung des kirchlichen Lebens«.

Die Beiträge in diesem Heft – aus vier verschiedenen Disziplinen der Theologie – fragen nach den Gründen für die vielfachen Verdrängungsphänomene in der Katholischen Kirche. Michael Theobald erinnert an neutestamentliche Gerichtstexte, die nicht die Einzelnen in der Kirche, sondern diese insgesamt betreffen, und erörtert die ekklesiologischen Hindernisse, die sich der Rezeption solcher Texte heute entgegenstellen. Peter Hünermann diagnostiziert anhand einer ganzen Reihe von Krisensymptomen die Auflösung des für die Präsenz des Evangeliums in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit unabdingbaren kirchlichen »Grundkonsenses« und eröffnet vom Zweiten Vatikanischen Konzil her Perspektiven, wie den drohenden Zerfallsprozessen gewehrt werden kann. Ottmar Fuchs wendet sich gegen die idealistische »Entwirklichung« kirchlichen Sprechens und Handelns und plädiert für die Stärkung jener Glaubensressourcen, welche die Kirche so wahrzunehmen helfen, wie sie ist: als Gemeinschaft begnadeter Sünder – begnadet deswegen, weil sie nichts verstecken müssen, um wertvoll zu sein (R. Zollitsch sprach an dieser Stelle von einer »Theologie des Scheiterns«, die wir haben »zu kurz kommen lassen«, wozu hier nur an die nach wie vor ungeklärte Frage der Wiederzulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramenten erinnert sei). Albert Biesinger analysiert, warum Gemeinden aufblühen und andere absterben, und zeigt, wie dringend notwendig neue Formen der Glaubenskommunikation in Katechese und Liturgie sind. Die Glosse »Sündige Kirche?« von Thomas Freyer Zu diesem Heft bringt schließlich auf den Punkt, was die aufgeführten Beiträge des Heftes insgesamt bewegt. Hinzuweisen ist außerdem auf den Nachruf von B. Nitsche auf Raimon Panikkar, der einen großen Religionsphilosophen des vergangenen und des begonnenen Jahrhunderts ehrt.

»Tradition« – so Erzbischof Zollitsch – ist »ein Prozess, der nicht an einem bestimmten Punkt der Geschichte aufhört – weder beim Ersten noch beim Zweiten Vatikanischen Konzil«. Angst sei ein »schlechter Ratgeber«. Sowohl ein Sich-Klammern an »die altbekannten Formen und Formeln« als auch eine »sendungsvergessene Anpassung« führe in die Sackgasse: »Der christliche Glaube ist mitnichten ein Überbleibsel aus längst vergangener Zeit. Er ist eine prägende Kraft für die Gegenwart. Er wirkt für eine menschenfreundliche Gesellschaft – auch in Zukunft«.

Kirche also weder Dinosaurier noch Chamäleon?! Kirche – quo vadis? Wir sollten uns alle gemeinsam auf den Weg machen, um in einen »breiteren Reflexionsprozess in der Kirche in Deutschland« einzutreten, in dessen Verlauf aus der Analyse der Situation dann aber auch Konsequenzen zu ziehen und zu verantworten sein werden.

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