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Editorial

Bernhard Anuth / Stephan Winter
Thema dieses Hefts: Katholische Kirche und Demokratie
Beiträge
P. Klaus Schatz 
Von 1789 zu 1989. Katholische Kirche und Demokratie – ein Weg voller Überraschungen

Kurzbeschreibung dieses Beitrags

Der Beitrag analysiert wichtige Entwicklungsschritte der römisch-katholischen Positionierung zur Demokratie, wie sie von 1789 an – der Französischen Revolution – bis 1989 – dem Fall des Eisernen Vorhangs – zu beobachten sind. In der Gesamtdeutung kommt man zum durchaus überraschenden Ergebnis, dass der Katholizismus keineswegs nur anderweitig durchgesetzte Demokratisierungen im Nachhinein – nolens volens – akzeptiert, sondern diesbezüglich durchaus originäre Impulse gesetzt hat: Schon grundsätzlich gilt, dass Modernisierung ein komplexes Phänomen ist; innerhalb der einschlägigen Prozesse sind die Rollen im Blick auf Förderung von Fortschritten bzw. deren Verhinderung nicht eindeutig verteilt. Der Text macht konkret an verschiedenen Stellen aus, dass Katholiken für die Demokratie, speziell in Deutschland, durchaus eigene wichtige Akzente gesetzt haben, wenn es um die Ausbildung und Formung des modernen demokratischen Rechtsstaats ging. So standen wohl ein Bischof Ketteler von Mainz und der Zentrumsführer Ludwig Windthorst dem, was wir heute als demokratischen Rechtsstaat verstehen, näher als die meisten damaligen Liberalen oder gar Bismarck, und es war die katholische Zentrumspartei, die seinerzeit – wenn auch ohne Erfolg – die Integration eines „Grundrechte“-Katalogs einforderte, um nur ein Beispiel zu nennen. So lässt sich das Fazit ziehen, dass katholischerseits ein Demokratieverständnis gefördert wurde, das den Schutz der Minderheiten im Blick hat, und die Grenzen des Staates betont, die in den vorstaatlichen Freiheitsrechten der Einzelnen und auch der Gemeinschaften liegen: in Rechten, die der Disposition wechselnder Mehrheiten entzogen sind. Generell geht es hierbei um die naturrechtliche Bindung staatlicher Gewalt. Dieser Beitrag sollte gerade heute wieder mehr gesehen und die Erkenntnis präsent gehalten werden, dass die Demokratie von der Anerkennung von Grundwerten lebt, die selbst nicht wieder Ergebnis demokratischer Konsensfindung sein können, deren allgemeine Akzeptanz aber nicht selbstverständlich, sondern immer wieder fragil ist.

Lesen Sie diesen vollständigen, ungekürzten BeitragMassimo Faggioli 
Global Catholicism and Democracy. From a Post-Christendom Church to the Eclipse of the Democracy in America?

Kurzbeschreibung dieses Beitrags

Der Artikel analysiert die sich entwickelnde Beziehung zwischen der katholischen Kirche und der Demokratie in verschiedenen Regionen der Welt. Der erste Teil konzentriert sich auf den Weg der katholischen Tradition hin zur Demokratie im letzten Jahrhundert. Der zweite Teil untersucht die unterschiedlichen Herausforderungen für die katholische Kirche in verschiedenen Teilen der Welt. Der letzte Teil befasst sich mit der ganz besonderen Situation des Katholizismus in den USA während der aktuellen Neudefinition der amerikanischen Demokratie im Zeitalter von Donald Trump und seiner ethno-nationalistischen Bewegung, in der Religion eine Schlüsselposition einnimmt. Hierbei wiederum kommt dem US-Katholizismus als der größten Kirche des Landes, die eine entscheidende Stimme im Kampf gegen den progressiven Liberalismus hat, eine besondere Rolle zu. Darüber hinaus gibt es enge Verbindungen zwischen der Zukunft der Demokratie in den USA, der katholischen Kirche in diesem Land und dem weltweiten Katholizismus.

Gert Pickel
(Katholische) Kirche und Demokratie aus religionssoziologischer Perspektive

Kurzbeschreibung dieses Beitrags

Das Verhältnis der katholischen Kirche zur Demokratie ist ambivalent. Zum einen hat man sich mit ihr arrangiert. Dass mittlerweile – seit den entsprechenden Weichenstellungen des Zweiten Vatikanums – die Religionsfreiheit anerkannt wurde, eröffnet die Möglichkeit, in verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Kontexten freier zu agieren. Von daher sind auch die eigenen Mitglieder in der Zivilgesellschaft vielfältig aktiv, und gelegentlich kann man den kirchlichen Raum sogar als eine Schule der Demokratie verstehen. Zum anderen existieren aber immer noch Vorbehalte gegenüber einer eigenen Demokratisierung oder der Demokratie, weil diese mit der eigenen hierarchischen Ordnung nicht korrespondiert. Die Verankerung der eigenen Mitglieder in der deutschen Demokratie erweist sich so zumindest auch als Herausforderung, denn (auch) daraus ergeben sich Forderungen nach Demokratie, die man in Rom nicht erfüllen will. Hinzu kommen die Anfechtungen durch die extremen Rechten. Somit wird für die katholische Kirche die Frage immer drängender, ob nicht eine weitergehende Demokratisierung ihrer selbst eine adäquate Antwort auf die „Zeichen der Zeit“ sein müsste.

Michelle Becka
Nun sag’, wie hast du’s mit der Demokratie? Anmerkungen zu Kirche und Demokratie aus sozialethischer Sicht

Kurzbeschreibung dieses Beitrags

Nach einer kurzen Verhältnisbestimmung von Kirche und Demokratie vertritt der Beitrag die These, dass sich Kirche und Theologie in der Zivilgesellschaft einbringen und Demokratie mitgestalten müssen. Damit wendet er sich gleichermaßen gegen Forderungen nach Zurückhaltung im gesellschaftlichen Engagement wie gegen neu-integralistische Bestrebungen. Die Verantwortung dafür wächst angesichts aktueller Krisenphänomene der Demokratie. Insbesondere das Grundprinzip der Freiheit und die institutionelle Form der Demokratie stehen unter Druck. Wo es Fehlentwicklungen gibt, sind diese zu diskutieren, um auf Verbesserungen hinzuwirken. Grundsätzliches Infragestellen ist aber entgegenzutreten. Angesichts wachsender demokratiefeindlicher Tendenzen in katholischen Milieus hat Kirche eine besondere Verantwortung.

Stephan Tautz
Kann die Kirche sakramental und demokratisch sein? Anfragen an eine prekäre Gegenüberstellung

Kurzbeschreibung dieses Beitrags

Ausgehend von der Beobachtung, dass in den Diskussionen um Gewaltenteilung im Umfeld des (deutschen) Synodalen Weges oftmals in entsprechenden Argumentationen deren sakramentale Struktur angeführt wurde, um die Demokratisierbarkeit der Kirche zu verneinen, geht der Artikel der Frage nach, inwiefern sich Sakramentalität demokratisch denken ließe, und welche Probleme es ggf. innerhalb eines solchen Projekts zu bearbeiten gäbe. Hierzu wird in einem ersten Schritt das Demokratie exkludierende Sakramentsverständnis dargestellt, um dann in einem zweiten Schritt aufzuzeigen, inwiefern Sakramentalität tatsächliche als Form kirchlicher Politik – als Theopolitik – verstanden werden kann und welche theologischen Folgen sich daraus vor einem demokratischen Hintergrund ergeben. Abschließend werden in einem dritten Schritt Probleme skizziert, mit denen sich eine demokratieoffene sakramentale Theopolitik zu befassen hat.

Katharina Norpoth
Demokratie in der Kirche – Widerspruch oder gelebte Realität? Eine Antwort aus der Perspektive katholischer Kinder- und Jugendverbände

Kurzbeschreibung dieses Beitrags

Demokratische Strukturen und Prozesse sind in der verfassten katholischen Kirche kaum verankert, während die Kinder- und Jugendverbände im BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) seit 1947 aktiv Mitbestimmung, Rechenschaft und Gleichberechtigung leben. Sie bieten jungen Menschen Räume zur Selbstorganisation und fördern demokratische Kompetenzen und Argumentationsfähigkeit sowie Kompromissbereitschaft und Verantwortungsübernahme. Ihre Strukturen wirken als „Werkstätten der Demokratie“ und stärken nachhaltig gesellschaftliches Engagement. Im Gegensatz zu den hierarchischen Strukturen der Kirche zeigen die Verbände, wie Teilhabe, Transparenz und Vielfalt erfolgreich gelingen können. Damit werden sie zu wichtigen Impulsgeber:innen für kirchliche Reformprozesse und zu verlässlichen Partner:innen in Kirche, Politik und Gesellschaft.

Katharina Kluitmann
Orden, Demokratie und Synodalität. Praxisnahe Reflexionen

Kurzbeschreibung dieses Beitrags

Der Artikel reflektiert praxisnah Erfahrungen im Ordensleben und auf dem Synodalen Weg in Deutschland. Demokratische Strukturen und Haltungen der Orden, die eine andere, oft vergessene Weise des Katholisch-Seins darstellen, erweisen sich dabei als durchaus gangbare Alternative für die hierarchisch verfasste Kirche. Auch die Rolle der Ordensfrauen auf dem deutschen Synodalen Weg ist vor diesem Hintergrund theologisch noch einzuholen. Der Artikel unterscheidet zwischen demokratischen Methoden und der Verfasstheit der Kirche als ganzer, wodurch eine theologische Leerstelle sichtbar und zugleich deutlich wird, wie Hierarchie und Synodalität versöhnt in kreativer Balance gedacht und gelebt können.

Kritisches Forum / Themen der Zeit
Georg Bier
Warum und wozu Kirchenrecht?

Kurzzusammenfassung dieses Beitrags

Die kirchliche Rechtsordnung wird seit Jahren zunehmend kritisch hinterfragt. Die Kritik färbt ab auf die Kanonistik als Feld der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dieser Rechtsordnung, weil von dort nicht jene wirkmächtigen Reformimpulse kommen, die viele wünschen. Der Beitrag identifiziert als zentrale Ursachen für die „Kirchenrechtsverdrossenheit“ in der Kirche den als unzeitgemäß geltenden materiellen Bestand der Rechtsordnung, den Mangel an Rechtskultur und den unzureichenden Individualrechtsschutz. Gleichwohl kann die Kirche auf eine ordnende, schützende und nach katholischem Selbstverständnis auch heilsvermittelnde Rechtsordnung nicht verzichten. Es wird erörtert, ob und wie weit das Kirchenrecht umgestaltet werden könnte durch die Ausweitung partizipativer Strukturen, die Berücksichtigung regionaler Erfordernisse und den Rückzug des Rechts aus einzelnen Regelungsmaterien. Abschließend legt der Autor dar, warum er die Kirchenrechtswissenschaft und insbesondere das Studium der Kanonistik im Rahmen des Theologiestudiums auch künftig für unverzichtbar hält.



Aus dem Leben der Fakultät


Saskia Wendel
Grußwort zur Verleihung des Alfons Auer Ethik-Preises 024 an Professor Dr. Omri Boehm (New School for Social Research, New York, USA)

Karla Pollmann

Grußwort

Meron Mendel
Laudatio für Omri Boehm – Tübingen, 26.11.2024
 
Literaturumschau
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