Der Beitrag behandelt die Frage nach der sprachlichen Form von Anathematismen. Im Zentrum steht die Beobachtung, dass hier ein Verdammungsurteil ausgesprochen wird und Anathema mit Bannfluch zu verbinden ist. Das Nicaenum von 325 ist das erste und einflussreichste Beispiel für ein Bekenntnis, dem Anathematismen hinzugefügt wurden. Der Beitrag versucht, dem Urheber dieser Formulierung auf die Spur zu kommen, und sucht nach Vorbildern sowie weiteren spätantiken Definitionen. Eine außergewöhnliche Predigt, unter dem Namen des Chrysostomus überliefert, kritisiert den inflationären Gebrauch von Anathematismen. Auch hier wird Anathema als ein mächtiges Wort verstanden, das die Verdammten von der Gemeinschaft und von Christus trennt und den Betroffenen dem Teufel übergibt. Die Kritik des Predigers an der Verfluchung von Häretikern regt zu weiteren kritischen Reflexionen über Anathema an.
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