Die ‚Autonome Moral‘ ist eine der Hauptströmungen gegenwärtiger christlicher Ethik. Innerhalb dieses Ansatzes ist es jedoch unklar, ob die Festlegung auf eine autonome Moralbegründung auch die Notwendigkeit einer autonomen Motivation zu moralischem Handeln, d. h. die Notwendigkeit der Identität der rechtfertigenden und der motivationalen Gründe für eine moralische Norm, beinhaltet. In diesem Artikel argumentiere ich, dass es für die Sicherung der kategorischen Sollgeltung und der Autonomie der Moral nicht notwendig ist, auf dieser Identität zu insistieren. Vielmehr ist es ebenso möglich, von religiösen Gründen zur Befolgung moralischer Pflichten motiviert zu sein, ohne damit den Ansatz einer ‚Autonomen Moral‘ zu gefährden.
|