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Editorial
Franz-Josef Bormann
Das hier vorgelegte Themenheft zum postsynodalen Schreiben Amoris laetitia, das den formalen Abschluss des im Herbst 2013 eingeleiteten synodalen Prozesses zur missionarischen Erneuerung der Ehe- und Familienpastoral bildet, kommt insofern genau zur rechten Zeit, als die Debatte um eine überzeugende Interpretation dieses wichtigen Textes von Papst Franziskus „über die Liebe in der Familie“ allmählich auch in Deutschland an Fahrt gewinnt und mit zunehmender Schärfe ausgetragen wird. Die fünf Hauptartikel dieses Heftes wollen angesichts um sich greifender Vereinfachungen und textferner Unterstellungen einen Beitrag zur Versachlichung der Kontroverse leisten, indem sie die Stärken und Schwächen des päpstlichen Dokumentes möglichst vorurteilsfrei aus der Perspektive fünf verschiedener theologischer Disziplinen analysieren.

Der einleitende Beitrag von Peter Hünermann bietet eine dogmatische Lektüre des postsynodalen Schreibens, die sich vor allem auf den lehramtlichen Status des Dokumentes und auf die inhaltliche Bedeutung der Kapitel 3 und 8 für ein besseres Verständnis des Sakramentes der Ehe konzentriert. Zwar wolle der Papst den Ergebnissen des synodalen Weges lediglich einige „Erwägungen hinzufügen, die die Überlegung, den Dialog oder die pastorale Praxis orientieren können“, doch schließe dies keineswegs die Möglichkeit doktrineller Vertiefungen, Klärungen und Innovationen aus. Obwohl viele Einzelelemente der Aufgabe einer in den unterschiedlichen Lebensphasen zu erneuernden und zu vertiefenden Realisierung des ehelichen Lebensbundes schon in früheren lehramtlichen Texten auftauchen, bestehe die „eigentliche Innovation“ von Amoris laetitia darin, „diese sehr unterschiedlichen Momente in ein neues Gesamtbild zu integrieren“.

Franz-Josef Bormann wirft einen moraltheologischen Blick zunächst auf die missionarische Zielperspektive des postsynodalen Schreibens und sodann auf die argumentativen An- und Umwege der vom Papst geforderten ‚Unterscheidung und Integration‘, wobei bei aller Berechtigung des Zieles auch die prozeduralen und kriteriellen Leerstellen insbesondere des achten Kapitels von Amoris laetitia zur Sprache kommen.

Den möglichen Schnittstellen zwischen den Familienrealitäten moderner Gesellschaften und dem Familienbild des postsynodalen Schreibens spürt Ursula Nothelle-Wildfeuer in ihrem sozialethisch ausgerichteten Beitrag nach. Die aufmerksame Beschreibung der oftmals gebrochenen Realität familialen Lebens sei ein „neuer Zug und ein neuer Stil“ päpstlichen Denkens, das sich darum bemüht, auch in den unvollkommenen Familiensituationen noch Anknüpfungspunkte für Wertvolles und Gutes zu entdecken. Auch wenn die Familie als das Zusammenleben der in sakramentaler Ehe einander verbundenen Eltern mit ihren (minderjährigen) Kindern und die dort im Miteinander der Generationen übernommene Verantwortung „Kern und Ideal des christlichen Familienverständnisses“ bildet, bestehe daneben durchaus noch Raum für eine „Pastoral der Gradualität“, die nicht als „ein bisschen menschliche, allzumenschliche Flexibilität angesichts einer eigentlich klaren und starren Norm“ diffamiert werden dürfe.

Die pastoraltheologischen Reflexionen von Michael Sievernich sind dem zentralen Thema der „Unterscheidung der Geister“ gewidmet, wobei nicht nur die ignatianischen Quellen der Unterscheidung rekonstruiert werden, sondern auch die grundsätzliche Bedeutung der Kunst der Unterscheidung freigelegt wird, deren moraltheologische und pastoraltheologische Rezeption bislang noch weithin ausstehe.

Matthias Pulte widmet sich in seinem Beitrag der für diese Thematik einschlägigen Gesetzgebungsaktivität des Papstes, wie sie in den beiden Motu Proprien Mitis iudex Dominus Iesus und Mitis et misericors Iesus vom 15. August 2015 zur Erneuerung des kanonischen Eheprozessrechtes zum Ausdruck kommt, und ihrer Beziehung zum post synodalen Schreiben Amoris laetitia. Dabei kommen nicht nur die „handgreiflichen Vorteile für die Gläubigen“ zur Sprache, die aus verschiedenen prozessualen Erleichterungen im Rahmen kanonischer Ehenichtigkeitsverfahren resultieren, sondern auch die teilweise gravierenden Folgeprobleme, die sich etwa aus bestimmten Anweisungen (wie z. B. Art. 14 § 1 MI) zu dem für unsere Breiten vermutlich weniger bedeutsamen sogenannten ‚kürzeren Prozess vor dem Bischof‘ ergeben können.

Im „Kritischen Forum“ lotet Johanna Rahner die ökumenische Bedeutung der jüngsten Reise des Papstes nach Lund aus. Was hat das ökumenische Gebet am 31.10.2016 mit seinem – im Grunde unspektakulären – Dreiklang aus Dank, Reue und der Verpflichtung zum gemeinsamen Engagement für die weitere Ökumene gebracht?

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