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Leseprobe 1
Bernd Jochen Hilberath
Vom Geist des Dialogs
1. Alle reden vom Dialog …

Alle reden vom Wetter – wir fahren!“ Erinnern Sie sich noch an diesen Werbeslogan der Bahn, als sie noch „Deutsche Bundesbahn“ hieß und ich fünf Semester lang von Ingelheim nach Mainz fuhr, um an der Katholischen Fachhochschule zu lehren und zu lernen? Zu einem hohen Prozentsatz traf diese Selbstbehauptung zu. Wenn der Zug Verspätung hatte oder ganz ausfiel, dann wegen eines Maschinen- oder gar Personenschadens (wie das im Bahndeutsch heißt).

„Alle reden vom Dialog – wir führen ihn!“ Bestätigt Ihre Erfahrung auch diesen Slogan? Ein Maschinenschaden ist beim Dialog ja nicht zu befürchten (auf Ausnahmen komme ich gleich zu sprechen); dafür könnten die Personenschäden beträchtlich sein. Jedenfalls reden viele (alle?) vom Dialog, wir sind in allen Lebensbereichen flächendeckend dialogisch: Die Kanzlerin sucht den Dialog mit den Bürgern; die grün-rote Regierung in Baden-Württemberg präsentierte ihre Ein-Jahres-Bilanz in Dialogform; der Nord-Süd-Dialog findet derzeit größere Aufmerksamkeit als der Ost-West-Dialog; Menschen mit Migrationshintergrund treffen sich in Baden-Württemberg im Süd-Dialog; in Tübingen wurde ein Kunsthaus eröffnet unter dem Leitwort „Dialog mit den Räumen“; der Lernmittelhersteller Neuland nennt sein Kundenmagazin „dialog“; auf den Umzugskartons eines Kollegen las ich neulich „Umzug im Dialog“. Dialoge mit gelegentlichem Maschinenschaden gehören ebenfalls zum Alltag: am PC muss ich gelegentlich ein Dialogfenster schließen, um weiterzukommen; von fast unbegrenzter Dialogbereitschaft ist meine Autowerkstatt, die gleich über zwei Garagentore geschrieben hat: Dialogannahme.

Ja, Dialogannahme bei Volkswagen. Dialogannahme auch im Volk? Im Volk Gottes? Alle reden vom Dialog – wer führt ihn wirklich? Wer will ihn wirklich führen? Wird möglicherweise so viel von Dialog geredet, weil er zu wenig geführt wird? Ist der Ruf nach Dialog vor allem Ausdruck einer Sehnsucht, und wenn ja: Wodurch ist diese motiviert, worin ist sie begründet?

Aber: Führt der Dialog überhaupt zu etwas? Wenn der Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ vom 19. Mai 2012 stimmt, behauptete Nuntius Claude Perisset auf dem Mannheimer Katholikentag, der Dialog führe zum Streit und sei der Anfang einer Revolution. Trifft dies das Wesen des Dialogs? Oder ist das eher die Behauptung der Mächtigen zur Behauptung ihrer Macht? Jedenfalls gelegentlich können ja selbst Revolutionen notwendig sein.

Fast überall wird von Dialog geredet, und das schon seit Jahrzehnten, in bestimmter Hinsicht sogar seit Jahrhunderten. Beachten wir das häufig auch emotional bestimmte Für und Wider, so müssen wir schließen, dass Dialogisieren noch immer ungewohnt und nicht selbstverständlich ist. Theologinnen und Theologen kennen das: Kontextuelle, das heißt auf die „Zeichen der Zeit“ achtende Theologien müssen in der Regel neu zur Geltung bringen, was „eigentlich“ selbstverständlich ist: Die Befreiungstheologie die Überzeugung von dem den ganzen Menschen wie die Menschheit umfassenden befreienden Heilsplan Gottes; die Feministische Theologie die seit Paulus in der Theorie geltende, in der Praxis von ihm selbst nicht konsequent eingehaltene theologische Überzeugung, dass Frauen und Männer gleiche Würde und gleichermaßen Verantwortung im Heilsplan Gottes haben.

Die Bezeichnung der zusammen mit Matthias Scharer initiierten theologischen Lehr/Lernprozesse als Kommunikative Theologie, die auf gemeinsame Kurse am Mainzer Theologisch-Pastoralen Institut zurückgeht, könnte man als überflüssig bezeichnen: Was soll eine Theologie, die nicht kommuniziert? Weil Kommunikation häufig nicht gelingt, gerade in einer Glaubenskommunikationsgemeinschaft, und weil wir in unserer römisch-katholischen Kirche ganz dringend die Kommunikation zwischen Volk Gottes, Theologie und Lehramt brauchen, genau deshalb setzen wir den Akzent auf Kommunikative Theologie. [...]


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