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Editorial
Andreas Odenthal / Ottmar Fuchs
Christentum und Gewalt
Eine Einführung in das Themenheft

Das Thema »Religion und Gewalt« ist nicht erst seit dem 11. September 2001 virulent, wurde aber seit diesem weltgeschichtlich einmaligen Datum verstärkt als Thema der Theologie insgesamt wie auch des interreligiösen Dialogs aufgegriffen. Aber um sogleich eine wichtige Unterscheidung einzuführen: Es gibt die not-wendige Gewaltausübung, die das Zusammenleben der Menschen sichert, es gibt aber auch die destruktive Zerstörung. Diese ist umso gravierender, wenn sie sich religiös motiviert. Zentrale Anfragen von Jan Assmann betreffen den Monotheismus überhaupt, dahingehend, ob nicht bereits der Ausschließlichkeitsanspruch eines religiösen Systems notwendigerweise zur Gewalt führe. Für das Christentum heißt dies zu fragen, wie universal die Gnade wirklich gedacht werden kann, dass sie – unbeschadet des eigenen Wahrheitsanspruches – allen Menschen gilt und so gegen allen Fundamentalismus zur Solidarität der Menschheit beitragen kann.

Ein Sonderheft der Zeitschrift für Psychoanalyse und ihre Anwendungen »Psyche« zur Fragestellung »Religion – Religiosität – Gewalt« thematisierte unter anderem auch den Fundamentalismus. Er wird als Versuch verstanden, die Errungenschaften der Moderne, das schwierige »Projekt der Autonomie« wieder rückgängig zu machen und in die Wertvorstellungen vormoderner Gesellschaften zurückzukehren, eine Tendenz, die leider auch manchen Formen des Christentums nicht fremd ist. Nun hat es in den letzten Jahren mannigfache Anstrengungen gegeben, sich den damit gegebenen Herausforderungen im Rahmen christlicher Theologie zu stellen.

Die folgenden Überlegungen wollen weitere theologische Bausteine in die Diskussion über ein mögliches Gewaltpotential des Christentums eintragen. Es geht dabei aber weder darum, Gewalt im Kontext des Christentums schönzureden, noch auch darum, etwa vergangene Generationen mit ihren zeitbedingten Lösungen dieser schwierigen Frage anzuklagen. Vielmehr soll zur Sprache kommen, welche Umgangsformen sich im Christentum mit der nun einmal vorfindlichen menschlichen Gewalt ausbilden konnten, welche Bedingungen hierfür ausschlaggebend waren und welche Perspektiven sich von hieraus für ein Weiterdenken ergeben. Mit dem Verzicht auf ein letztendliches Urteil in dieser Frage oder eine umgreifende theologische Theorie ist der Mut zum Fragment verbunden, und das nicht von ungefähr. Denn schließlich offenbart sich im Gewaltverzicht des Jesus von Nazareth »bis zum Tod am Kreuz« (Phil 2,8) jener göttliche Mut zum »Zerbrochenwerden«, der dem Fragment eine Heilsbedeutung zuzusprechen vermag. Damit ist die Theologie bei einer ihr gut zu Gesichte stehenden Bescheidenheit angekommen, die einige Garantie dafür ist, nicht ihrerseits verbal gewalttätig zu werden.

[...]


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